Akupunktur

Akupunktur, TCM

Heilung durch Nadeln

Akupunktur (lat. acus = Nadel; pungere=stechen)
Bereits vor ca. 4000 Jahren wurden Obsidiansplitter genutzt um, durch gezieltes Stechen von bestimmte Punkten auf der Hautoberfläche, Krankheiten im Inneren des Körpers zu heilen oder positiv zu beeinflussen. Die ersten Metallnadeln, die zu diesem Zwecke genutzt wurden fand man in einem Grab, dass aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammt.  Unter den Grabbeigaben eines Mitglieds der kaiserlichen Familie fanden sich auch 4 goldene und 5 silberne Nadeln, welche als Akupunkturnadeln identifiziert wurden.

Die erste schriftliche Erwähnung einer systematischen Heilkunde, die die Akupunktur beinhaltet, ist der „Innere Klassiker des gelben Kaisers (Huangdi neijing)“ aus dem 2.Jahrhundert v. Chr. Hier wurden bereits die wichtigsten Leitbahnen (heutzutage häufig Meridiane genannt) und die, auf ihnen liegenden, Reizpunkte/Akupunkturpunkte, inkl. deren Anwendung, bezeichnet.

Man spricht insgesamt vom Gesamtkonstrukt des 針灸 (zhēn jiǔ), der Akupunktur-Moxibustionstherapie. Unter Moxibustion wird dabei das Abrennen kleiner Beifußkegel auf den o.g. Punkten verstanden, um eine Erwärmung dieser zu erreichen.

Heutiger Stellenwert in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Die Akupunktur ist in der heutigen Zeit eine der fünf tragenden Säulen der TCM (neben Kräuterheilkunde, Tuina (manuelle Therapie), Diätetik und Qigong. Trotz der besonderen Aufmerksamkeit, die sie in den westlichen Ländern erhält, kommen ihr in China nur etwa 20% der Therapielast zu, da der Primärteil meist auf der einheimischen Kräuterheilkunde liegt.

Das Studium der TCM in China umfasst sechs Jahre und beinhaltet die Diagnostik, Physiologie und Therapie der Krankheiten aus Sicht der chinesischen Medizin. Die TCM ist im Gegensatz zur anatomisch / biomedizinisch basierten westlichen Medizin, eine funktionelle Medizin. Grundlage der funktionellen Medizinsysteme (wie auch Ayurveda (Indien), Säftelehre (griechische Antike) ist die Ansicht, dass ein gesunder Körper einen Zustand von Harmonie darstellt und eine Störung dieser Harmonie, sei es durch äußere Faktoren (Klima, Verletzungen…) oder innere Faktoren (Emotionen, Lebensführung, Ernährung…) zur Krankheit führt.

Ziel der Akupunktur ist es über die Beeinflussung von äußeren Einflusspunkten die Harmonie im Inneren wiederherzustellen. Hierbei ist ein unumgehbarer Faktor das „Erreichen des Qi (der Lebensenergie) und die Korrekte Beeinflussung dessen um eine Wiederherstellung des Gleichgewichtes und damit eine Heilung zu erreichen.

Ablauf einer Behandlung mit Akupunktur

Wie jede medizinische Behandlung geht der Therapie eine eingehende Diagnostik, sowohl nach westlichen als auch nach chinesischen/funktionellen Kriterien voraus. Aus den diagnostischen Befunden wird dann eine Diagnose erstellt, welche die Handlungsanweisung darstellt.

Im Anschluss beginnt die eigentliche Akupunktur, welche sich an den erhobenen Befunden orientiert und diese wieder in Richtung eines Gleichgewichts verschieben soll. Ergänzend bekommen Sie häufig noch Anleitungen zur Selbstmassage, Kräuterrezepturen und Ernährungsempfehlungen um auch außerhalb der Sitzungen positiv auf Ihre Beschwerden einwirken zu können.

In den darauffolgenden Sitzungen wird die Therapie stets an den aktuellen Zustand angepasst um einen optimalen Heilungsverlauf zu gewährleisten.

Es ist natürlich ebenso möglich auch mit massierenden Techniken auf die Leitbahnen einzuwirken (sog. Tuina-Massage/ Akupressur), falls eine Akupunktur bei Ihnen nicht in Frage kommt oder nicht möglich ist (siehe auch Kontraindikationen der Akupunktur).

– © Praxis für traditionelle Medizin Jena –