Pflanzenheilkunde

Pflanzenheilkunde

Pflanzenheilkunde als älteste Therapie der Menschheit

Bereits seit der Altsteinzeit ist die Anwendung von Heilpflanzen beim Menschen belegt und eng an das tägliche Leben geknüpft. Als die Menschen noch auf das Jagen und Sammeln angewiesen waren, gehörten Heilpflanzen, als Teil der Wildkräuter, darüber hinaus zum täglichen Speiseplan und unterstützen, neben dem therapeutischen Einsatz, die Gesunderhaltung. Gebildet werden die heilwirksamen Stoffe in der Pflanze ursprünglich zur Abwehr von Fraßfeinden, jedoch haben eben diese sog. sekundären Inhaltsstoffe eine medizinische Wirkung bei verschiedenen Leiden. So dient das ätherische Öl des Lavendel der Abwehr gegen verschiedene Insekten und irritiert deren Geruchssinn, wogegen der Duft des echten Lavendel seit Alters her bei Unruhezuständen von Groß und Klein eingesetzt wird.

In der Anfangszeit war die Pflanzenheilkunde eine reine Erfahrungsmedizin, bei der, über Jahrtausende, Erfahrungen mit Heilwirkungen von einer Generation an die nächste gegeben wurden. In der europäischen  Antike fing man an, die Wirkung der Pflanzen in ein medizinisches System (damals war das die „4-Säfte-Lehre“) zu integrieren und nach diesem zu behandeln.

Erst mit der Entstehung der heutigen, naturwissenschaftlich basierten, Medizin begann man die Heilpflanzen nach ihren chemischen Inhaltsstoffen zu ordnen und einzusetzen. Es wurden Gremien zur Bewertung von Nutzen und Risiken von Pflanzen entworfen und die neue Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) war geboren. Ursprünglich diente diese Einteilung und Bewertung dazu eine optimale Heilung zu ermöglichen, leider wurden aber auch im Umkehrschluss viele traditionell angewandte Heilpflanzen aus der modernen Pflanzenheilkunde verbannt, aus Ermangelung von Studien oder Nebenwirkungen (meist durch unsachgemäß hohe Dosierungen ausgelöst).

Die sanfte Alternativmedizin ?

Genau genommen ist es strittig, ob Pflanzenheilkunde tatsächlich Alternativmedizin ist, da sie den Regeln der Schulmedizin folgt und somit Teil der modernen Medizin ist, obgleich sie häufig von Medizinern belächelt wird. Doch wäre unsere heutige Medizin ohne die Hilfe der Natur undenkbar. Beispiele dafür sind Atropin (Tollkirsche) in der Notfallmedizin, Digitalis (Fingerhut) bei Herzerkrankungen, Silymarin (Mariendistel) bei lebensgefährlichen Knollenblätterpilzvergiftungen oder der einjährige Beifuß bei Malaria. Diese Liste ließe sich beliebig ausweiten, doch spricht die Tatsache, dass gut 70% der heutigen Medikamente zumindest auf pflanzlichen Vorbildern basieren für sich.

Was macht Heilpflanzen nun aber, meist im Gegensatz ihrer synthetischen Kollegen, so gut verträglich und nebenwirkungsarm bzw. -frei? Pflanzen sind von Natur aus  Vielstoffgemische, dass heißt sie bestehen, im Gegensatz zu einem Monopräparat, aus mehreren Komponenten, die sich untereinander verstärken oder regulieren. So besitzt der Wermut durch seine starken Bitterstoffe die Möglichkeit Magensäfte zu locken um die Verdauung anzuregen, enthält aber gleichzeitig einen Stoff zum Schutz vor Magengeschwüren durch zu viel Magensäure. Betrachtet man unser Getreide so hat dieses im Ursprung um das Korn eine feste, unverdauliche Schale, die als Ballaststoff die Darmtätigkeit anregt und das Verdauen erleichtert. Als Konsequenz führt das Entfernen der Schale (wie beim klassischen Weißmehl) bei übermäßigem Genuss zu Blähungen oder Verdauungsstörungen.

Ein wichtiger Leitsatz der chinesischen Pflanzenheilkunde besagt z.B. „Ein Medikament mit Nebenwirkungen ist nicht gut durchdacht.“ Daher hat in der Arbeit mit Heilpflanzen die Rezeptur eine wichtige Rolle um die Wirkungen der Pflanzen zu unterstützen oder zu regulieren.

Unsere Arbeit mit Heilpflanzen

In unserer Praxis wenden wir die gesamte Vielfalt der Pflanzenheilkunde an. Angefangen bei der Kräuterrezeptur, über auf Sie abgestimmte Massageöle bis hin zu Wickeln, Auflagen uvm. werden Sie umfassend versorgt und beraten. So profitiert schlussendlich die Psychotherapie von der Aromatherapie, die Massage von speziellen, wirkkräftigen Ölen und die Akupunktur von den Kräuterrezepturen. Auch wenn Sie einfach Fragen haben wie man eine bestehende schulmedizinische Therapie mit Heilpflanzen unterstützen kann oder Nebenwirkungen abpuffert, können Sie gern auf uns zukommen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

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